Donnerstag, 7. September 2006

Gedanken zur Beikost

8 Gläser pürierte Karotte hatte ich vorbereitet und tiefgefrohren. Die Begeisterung von Matti hält sich in Grenzen. Mein Kind isst wieder nicht. Wirklich?
Das Interesse an meinem Teller ist riesengroß und gestern Abend hat Matti wieder ein Stückchen Apfel verputzt. Er war sowas von begeistert!

Heute beim Staubsaugen sind mir dann die verschiedensten Gedanken gekommen. Wie haben das eigentlich die Menschen vor ca. 150 Jahren gemacht, als es noch keinen Strom und keinen Pürierstab gab und erst die Menschen vor 1000 Jahren?
Ich habe mal gelesen, dass die Mütter ihren Babys/Kinden vorgekauten Brei gegeben haben.
Nun, das ist nicht jedermanns Sache, meine auch nicht.

Muss ich nun trotzdem 1 Woche lang Karottenbrei, danach Karotte-Kartoffelbrei geben, obwohl es mein Kind anscheinend nicht mag?

Nein, ich habe beschlossen, ich habe ab sofort ein Familientisch-Beikost-Kind. Das heisst ich gebe Matti kleine Sachen (Kartoffelstück, Gemüse, ect.) von meinem Teller ab. Da wir uns gesund und ausgewogen ernähren, denke ich, dass es keine Probleme geben wird. Schließlich essen wir nie FastFood und kochen selbst. Es wird nicht ungesünder sein als Stratciatella-Brei von Hipp & Co.

Ich vermute, die Empfehlungen mit der vorsichtigen und feinstpürierten Beikost sind für die Baby bestimmt, welche bereits im 4 oder 5 Monat mit der Beikost beginnen. Matti ist nun im 7 Lebensmonat und hat bereits 8 Zähne. Ich vertraue darauf, wie schon bei Bastian, dass er sich nimmt, was er braucht.

Ich habe gelesen, dass das Fruchtwasser immer anders schmeckt je nach dem, was die Mutter gegessen hat. Das ist bei der Muttermilch genauso. Das finde ich echt irre! Logischweise gehen Stoffe von meiner Nahrung in die Muttermilch über. Daher wird auch angenommen, dass Stillkinder weniger allergiegefährdet sind, weil sie sich schon über die Muttermilch mit der Nahrung der Mutter auseinandersetzen konnten. Und bislang zeigte Matti keine Allergieanzeichen.

Interessanterweise habe ich auch gefunden, dass die gute alte Karotte gar nicht so gut sein soll für den Anfang, sie ist einfach nur billig und gut anzubauen.

Also Matti, dann Guten Appetitt!
Hannali - 7. Sep, 10:09

Eine Gute Entscheidung, find ich, deinem Kind die Wahl zu lassen, was es isst, statt ihm einen Löffel reinzuzwängen - viele Kinderärzte antworten das ja ganz gern, á la "Er wird den Widerstand schon einstellen".

Matti holt sich auf jeden Fall, was er braucht! Dann und wann verschiedenes anbieten und er pickt sich heraus, was er mag. Guten Appetit, Matti :)

elfenzauber - 11. Sep, 23:09

Hallo Alchemilla
Das kenne ich von meiner roßen Tochter auch. Und da war ich mir selbst noch nicht so sicher, dass ich ganz auf die Probiereri mit dem Brei verzichtet hab.
Aber richtig gegessen hat sie lange nicht, immer nur zwei drei Löffelchen und dann ein wenig fingerfood. Sie wollte laange gestillt werden und hat einfach selber bestimmt wo es lang gehen soll :)
Bei meinem Kleinen hab ich mir dann gesagt, ich warte einfach auf seine Zeichen. Und als er dann Hunger hatte, aber anstat zu stillen unbedingt meinen Muffin haben wollte, den ich gerade aß hab ich bei ihm dann mal Brei versucht, da er noch zahnlos war. Naja und er war und is(s)t begeistert :)
so unterschiedlich sind die Kinder
Ich wünsch euch viel Spaß und guten Appetit mit Fingerfood
Grüße
elfenzauber

baerin - 21. Sep, 20:52

Oh ja - das kommt mir bekannt vor

Ich habe mich von der Kinderärztin zu diesem Möhrenbrei-Versuch bequatschen lassen, als das Kind 6 Monate alt war.Mein Kleener hat ja sowas von entsetzt auf den ersten Möhrenpapp geguckt - und ich muß sagen, daß ich ihn gut verstehen konnte damals ;)
Wir haben das Thema "Breikost" dann sofort sein gelassen, er wurde ein Jahr lang voll gestillt und hat sich dann mit Fingerhäppchen von unserem normalen Essen _ganz_ langsam mit normaler Nahrung vertraut gemacht.
Und mein Sohn ist sowas von gesund und unanfällig für Infekte, das ist erstaunlich!
Allergisch bin in dieser Familie nur ich - das Flaschenkind, selbst abstammend von allergischen Flaschenkindern.
Ich würde immer wieder diesen Weg gehen und auf industrielle oder selbstpürierte "Säuglingsnahrung" komplett verzichten. Ich kenne echt Familien, die für diese elende "Breidressur" die ganze Küche mit Anstreicherfolie ausgelegt haben - nee, das muß echt nicht sein. :-)
LG BärenSchwester

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